Mit-Mach-Tag in Brunsbüttel/Ort

Schneiden, löschen, kuppeln

Die Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel-Ort freut sich über einen gelungenen Mitmachtag

Brunsbüttel – Einfach mal in eine Feuerwehruniform schlüpfen und mit einer hydraulischen Schere ein Auto aufschneiden – wer das oder auch andere Dinge einmal selber ausprobieren wollte, war beim Mitmachtag der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel-Ort genau richtig. Viele Besucher folgten der Einladung und genossen einen schönen und interessanten Samstagnachmittag.

Ist die Schere erstmal richtig in Position gebracht, geht es relativ einfach. Knirschend schieben sich die glänzenden Klingen durch das silberne Blech der Autokarosserie. Mit einem lauten „Klack“ springt es schließlich auseinander. Marcus Knothe (41) aus Brunsbüttel setzt die rund 20 Kilo schwere Rettungsschere ab. Er schiebt das Visier seines Feuerwehrhelms hoch, um das zerschnittene Türblech des alten Fords besser betrachten zu können. „Vor der Schere habe ich richtig Respekt“, gibt der 41-Jährige zu. „Die bewegt sich beim Schneiden und man hat nicht die Kraft, sie dabei festzuhalten.“ Marcus Knothe ist heute einer von vielen Besuchern des zweiten Mitmachtages der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel-Ort – und einer von 14 Männern, die in eine Feuerwehruniform schlüpfen und selber ausprobieren, was von einem Feuerwehrmann erwartet wird.

Mit Unterstützung von Feuerwehrmann Jens Brümmerstedt kuppelt Marcus Knothe zum ersten Mal in seinem Leben Feuerwehrschläuche zusammen. Als das Wasser mit einem Druck von acht bar heranrauscht, umklammert der Postmitarbeiter ganz schnell mit beiden Händen das Strahlrohr. Marcus Knothe: „Ich hätte nicht gedacht, dass da ein dermaßen starker Druck drauf ist.“ Eine weitere Überraschung ereilt ihn beim Durchkriechen eines Parcours – auf dem Rücken ein rund 20 Kilo schweres Atemschutzgerät und vor dem Gesicht eine Maske, die einen völlig verqualmten Raum simuliert. „Ich habe fast gar nichts gesehen“, erklärt der inzwischen schweißgebadete Brunsbütteler, „Hut ab vor denen, die unter diesen Umständen Menschen aus verqualmten Häusern retten.“

An der Spritzwand und der Simulationsanlage für Feuerlöscher können auch die kleinen Besucher des Mitmachtages ihre Qualitäten als Feuerwehrmann testen – gehört doch zur Wehr auch die Kinderfeuerwehr Löschwelpen für Lütte ab sechs Jahren. In der rechten Hand den Feuerlöscher und in der linken Hand den Schlauch löscht Jendrik Prinz (7) gerade hochkonzentriert einen „Zimmerbrand“. Schnell verwandeln sich die Flammen, die aus den vielen Öffnungen eines Metallkastens lodern, in meterhohen Qualm. „Man muss da keine Angst haben“, sagt der Siebenjährige, „nur ordentlich festhalten.“

Und während rundherum gelöscht, geschnitten und gekuppelt wird, nutzen viele Gäste das große Tortenbüffet für einen gemütlichen Kaffeeklatsch oder stärken sich am Grillwurststand. Am Ende des zweiten Mitmachtages der Feuerwehr Brunsbüttel-Ort zeigt sich der Wehrführer Hubert Heß sehr zufrieden. „Wir hatten so viele Gäste wie noch nie und konnten sogar drei neue Mitglieder für die Jugendwehr gewinnen.“ Schnell noch steckt er Marcus Knothe einen Dienstplan und Aufnahmeantrag zu. „Und vielleicht haben wir ja bald noch einen neuen Kameraden.“

 

„Wieder liegt  ein anstrengendes Wochenende hinter uns. Die Resonanz und Akzeptanz in der Bevölkerung war sehr positiv. Ich bedanke mich recht herzlich bei unseren „Löschwelpen“, dem Spielmannzug  und bei meinen Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement.“          
                                                                                                                                                  
Hubert Heß
Wehrführer
Brunsbüttel/Ort

Fotos:

1        zeigt den kleinen Jendrik Prinz (7) aus Brunsbüttel, der mit einem Feuerlöscher (der in diesem Fall allerdings mit Wasserdampf löscht) einen simulierten Zimmerbrand löscht.

2        zeigt Marcus Knothe, wie er von Feuerwehrmann Jens Brümmerstedt dabei unterstützt wird, einen Feuerwehrschlauch zu halten. Das Wasser hat einen Druck von acht bar und beide Männer müssen ordentlich festhalten, damit das  Wasser auch in die richtige Richtung geht.

3        zeigt Marcus Knothe, unterstützt von Feuerwehrmann Jan-Henrik Zollmer, beim Zerschneiden einer Autotür mit einer 20 Kilo schweren hydraulischen Schere

4        wie Foto 3, nur sind es drei Männer. Von links: Marcus Knothe, Feuerwehrmann Jan-Henrik Zollmer und Feuerwehrmann Manfred Krause

5        Die Vorführung einer Fettexplosion

6        Feuerwehrfrau Jennifer Bielenberg unterstützt Marcus Knothe beim Durchkriechen eines Parcours. Er trägt dabei ein 20 Kilo schweres Atemschutzgerät und eine Maske, die einen völlig verqualmten Raum simulieren soll. Marcus Knothe tastet sich an einem Seil durch den Parcours, er sieht durch die Maske fast gar nichts.