Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Brunsbüttel

Gut besetzt startete die Jahresversammlung der Ortsfeuerwehr. Wehrführer Lars Kumbartzky stellte fest, dass von 167 Mitgliedern 68 anwesend seien, davon 44 Stimmberechtigte. Die Reihen lichteten sich allerdings wegen eines Einsatzes auf der Südseite.
Zunächst erfolgte ein Gang in die Fahrzeughalle zur Schlüsselübergabe. Bürgervorsteherin Karin Süfke und Stefan Pohlmann, Vertreter der Lieferfirma Van Pro Center in Marne, übergaben ein Mercedes-Mehrzweckfahrzeug im Wert von 65000 Euro an die Feuerwehr Brunsbüttel-Nord. Es war eine Doppellieferung; denn die Feuerwehr Brunsbüttel-Ort hatte ein gleiches Fahrzeug bereits erhalten. Präsentiert wurde auch ein in Eigenleistung aufgearbeiteter, für 9000 Euro angeschaffter Container. Er sei schnell zu transportieren und beheizbar, habe Wasseranschluss und Sanitäreinheit, biete also etwas Komfort und Schutz vor der Witterung während eines längeren Einsatzes. 
Mit Bildmaterial unterlegt führte Kumbartzky durch die Versammlung. Erfreut verwies er auf den mit 35 Jahren erfreulich jungen Altersdurchschnitt – dank erfolgreicher Mitgliederwerbung und zehn neuer hauptamtlicher Stellen, seitens der Stadt eingerichtet, um in Kooperation mit der SAVA die Industrie- und Ortsschutzaufgaben auf der Südseite zu gewährleisten. Kumbartzky merkte an, dass nur, wer vor Ort wohne, auch in der Alarmierungszeit zur Verfügung stehe, und deshalb augenzwinkernd in Richtung Politik: „Stellt genügend Bauplätze zur Verfügung. Dann wohnen die Kameraden auch am Ort.“
Ausbildung sei das A und O. Die Feuerwehr erreichte 62 Prozent Dienstbeteiligung. Haupt- und Ehrenamtliche nahmen an 114 Lehrgängen auf Orts- bis Landesebene teil. Vier Führerscheine berechtigten nun zur Fahrt auf dem Einsatzboot, kanal- und elbetauglich. 214 Einsatzprotokolle waren 25 mehr als im Vorjahr. 79 Brandeinsätze waren zu verzeichnen, darunter 19 Mittelbrände, bei denen dreimal Menschenleben in Gefahr gewesen sei. Präventionsarbeit leiste die Wehr beim Schulfeuerwehrprojekt an der Gemeinschaftsschule. Dort werden Grundlagen vermittelt. Drei Schüler schlossen sich der Feuerwehr an, zwei aus Brunsbüttel, einer aus Kudensee. Die Schüler-AG werde fortgesetzt. Vorzeigeprojekte seien auch die Kinder- und die Jugendfeuerwehr mit 33 Mitgliedern sowie das Projekt, Flüchtlinge in die Feuerwehr zu integrieren. Von 20 Interessierten durchliefen zehn Truppmannausbildung und Sprachunterricht und seien ab Sommer mit im Boot.
Aufgenommen wurden sieben Feuerwehrfrauen und -männer. Geehrt wurden für 25 Jahre Zugehörigkeit Brandmeister Marco Ohland und Markus Worpenberg. Sie erhielten das Brandschutz-Ehrenzeichen in Silber am Bande. Für 50 Jahre dankte Kumbartzky Löschmeister Paul Mehlig und Oberbrandmeister Hans-Dieter Rusch, „Urgestein der Feuerwehr Brunsbüttel mit großem Erfahrungsschatz“. Bürgervorsteherin Süfke heftete ihnen das Ehrenzeichen in Gold ans Revers.
Stellvertretender Kreiswehrführer Klaus Vollmer lobte die Wehr. Unverändert sei sie mit ihren Projekten innovativ. Brunsbütteler seien auch im Kreisvorstand willkommen. Auch sein Nachfolger müsse gefunden werden. Er könne sich nur noch eine Wiederwahl vorstellen. Die Bürgervorsteherin dankte, auch im Namen des Bürgermeisters, für die erfolgreiche Arbeit. Sie sicherte ein offenes Ohr für alle Belange der Feuerwehr zu und nannte die neu eingeführte Ehrenamtskarte ein Zeichen der Wertschätzung für den geleisteten Einsatz.