Warm aber gefährlich – Alternative Heizideen haben teilweise Gefahrenpotential
Dithmarschen – Strom, Heizöl und Erdgas soll eingespart werden. Steigende Energiepreise können Menschen dazu zwingen erfinderisch zu werden. Auch im Internet werden Lösungen angeboten, die auf den ersten Blick praktisch und günstig erscheinen, aber ein hohes Gefahrenpotential für die Gesundheit und den Brandschutz beinhalten.
Die meisten haben ihr Heizverhalten bereits geändert. Die Heizung wurde möglichst lange in den Herbst hinein ausgeschaltet. Doch zunehmender Wind und Regen machen den Schritt die Heizung einzuschalten früher oder später unausweichlich. Zumal auch die Bausubstanz in nicht beheizten Räumen nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Im Internet gibt es derzeit viele Ideen, wie einfach und günstig eine Wärmequelle im Haus eingerichtet werden kann. Oft werden sogenannte „Topfheizer“ empfohlen. Dabei handelt es sich um einen Terrakotta-Blumentopf, der umgedreht mit einem gewissen Abstand über mehrere Teelichter positioniert wird. Die Teelichter erhitzen so den Topf, der wiederum die Wärme speichert und durch Strahlung an die Umgebung abgibt. Diese Heizquellen wurden Ursprünglich für den Außenbereich etwa auf Stehtischen bei einer Gartenparty erdacht. Für Innenräume sind sie nicht geeignet. Neben der Verbrennungsgefahr an dem heißen Topf entstehen durch den Kontakt der Flammen mit dem Terrakotta rußhaltige Abgase, die sich im Innenraum ansammeln und ungesund sind. Sollte der Topf noch Restfeuchte beinhalten, kann es bei den hohen Temperaturen der Teelichter zu einem Zerplatzen des Topfes kommen. Wer es gerne gemütlich mag, bekommt im Internet Tisch- oder Wandkamine empfohlen. Mit Ethanol betriebene Kamine ohne Schornsteine. Durch das Verbrennen des Ethanols sollen wenig Schadstoffe entstehen, weshalb keine Abgasabführung ins Freie erforderlich ist. Dabei scheint die Wärmeentwicklung zu herkömmlichen Kaminen eher gering und ein regelmäßiges Lüften ist erforderlich, da die Verbrennung Sauerstoff verbraucht sowie neben Wasser und Kohlendioxid bei der Verbrennung auch gesundheitsschädliche Substanzen entstehen, die die Raumluft belasten. Auf keinen Fall sollte man auf die Idee kommen anderweitige Brennstoffe in den Feuerstellen zu verbrennen. Dies gilt auch für Grillkohle! Wenn Grillkohle gut durchgeglüht ist, dann ist kein Rauch mehr zu sehen und
man könnte auf den Gedanken kommen, die Kohle in einer nichtbrennbaren Schale ins Haus zu holen. Doch Achtung: Durch das Glühen der Kohle findet eine unvollkommene Verbrennung statt, die nicht nur Sauerstoff verbraucht, sondern auch CO-Gas (Kohlenmonoxid) produziert. Ein geruchs- und geschmackloses Gas, welches den Erstickungstot zur Folge hat. Das CO verdrängt den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur. Die Sauerstoffversorgung der Organe und des Gehirns wird so blockiert. Der Prozess passiert schleichend und ist auch durch die Gabe von reinem Sauerstoff nicht behandelbar, da die roten Blutkörper für eine Sauerstoffaufnahme durch das CO blockiert werden.
Der Kreisfeuerwehrverband rät dringend auf Experimente beim Heizen zu verzichten. Im Notfall empfiehlt es sich auf herkömmliche Mittel wie warme Kleidung, Decken und Wärmflaschen zurück zu greifen.
Weitere Informationen über unseren Pressesprecher
BM Ole Kröger, B.Sc.
Fachwart Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Kreisfeuerwehrverband
Dithmarschen
Mobil: 015208538343
E-Mail: pressesprecher@kfv-hei.de